Noch ist fast jeder zweite Schweizer ein Migros-Kind
Doch die Konkurrenz aus Deutschland schläft nicht: Aldi und Lidl sind auf dem Vormarsch.
Für den Lebensmitteleinkauf gibt es in der Schweiz eine ganz klare Favoritin: Die Migros. 47 Prozent aller Befragten haben in einer Studie des Marktforschungsinstituts Marketagent Schweiz angegeben, am liebsten in der Migros einzukaufen. Mit grossem Abstand folgt Coop, den 27 Prozent der Befragten bevorzugen. Für die Studie wurden 1000 Menschen interviewt. Obwohl die Migros in den letzten Jahren an Beliebtheit verloren hat, gibt es immer noch sehr viele Migros-Kinder in der Schweiz. 20min.ch hat dazu Felix Murbach befragt, lesen Sie das Interview in 20min.ch vom 3. Mai 2021.
Das überrascht den Marketingexperten Felix Murbach nicht. «Die Migros hat nach wie vor ein sehr gutes Image», sagt er. Ob als Arbeitgeber oder als Laden zum Einkaufen, das Grundvertrauen in die Migros sei kaum zu erschüttern. Dieses Vertrauen ist die Ernte jahrelanger Bemühungen der Migros, eine starke Marke aufzubauen. «So hat die Migros früher beispielsweise mit dem Migroswagen alle Gemeinden bedient», sagt Murbach. Das blieb in guter Erinnerung. Und wo die Migros bis heute punkten kann: «Die Migros wird tendenziell als günstiger wahrgenommen als Coop», sagt Murbach. «Die Kundinnen und Kunden schätzen die Eigenmarken mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.»
Die Deutschen mussten Swissness lernen
Dass die Schweiz eine eigene Kultur hat, wenn es ums Einkaufen geht, musste auch die deutsche Konkurrenz feststellen. «Aldi und Lidl mussten zuerst lernen, dass der Schweizer Markt anders funktioniert», sagt Murbach. In der Schweiz ist Geiz nicht geil und es wird Wert auf schöne Präsentation der Ware gelegt. «Mit Schwingern als Markenbotschafter haben die Discounter auf Swissness gesetzt und auch bei den Werbespots haben sie aufgeholt.»
Felix Murbach glaubt, dass Aldi und Lidl auch in den kommenden Jahren an Beliebtheit gewinnen könnten.
Janine Gloor, 20min.ch