Gestern war ich im Supermarkt einkaufen. Vor dem Kaffee-Regal stand ein älterer sympathischer Herr neben mir und summte eine Melodie, die mir irgendwie bekannt vorkam.

 

Erst nach dem Verlassen des Ladens fiel mir ein, dass es sich dabei um eine  Werbemelodie gehandelt hat, obwohl es das Produkt seit gefühlten 20 Jahren nicht mehr gibt. Im Zuge des Retro-Trends scheinen immer mehr Unternehmen eingestaubte Marken wieder zu beleben.

 

Manchmal ist der Einkaufsbummel wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten: Im Getränkeregal steht das Vivi Cola in neuer Frische, in der Süsswarenabteilung erblickt man das Yes-Törtchen – ja die mit der Kerze drauf – wieder. Aber warum setzen Unternehmen überhaupt auf Nostalgie-Produkte? Alte, bekannte Marken verfügen oft über eine sehr hohe Markenbekanntheit. Dies wird dann noch mit schönen Erinnerungen an die gute, alte Zeit assoziiert und schon entstehen Wettbewerbsvorteile, die eine neue Marke nicht aufweisen kann. Dies müsste erst mit hohen Investitionen aufgebaut werden.

 

Unser Fingertipp: Nicht immer funktioniert das Geschäft mit der Nostalgie wie bei diesen beiden Beispielen quasi als Selbstläufer. Bei alten Marken ist es entscheidend, ob wir hier von einem „verblassten Stern“ oder von einem Produkt mit Altlasten sprechen.

 

Erinnern Sie sich noch an Kneissl Ski? Einst war die Tiroler Marke DER Begriff in den 60er und 70er Jahren. Erfolgreiche Skirennfahrer sowie internationale Stars wie Jayne Mansfield und Yul Brynner posierten mit den Kufsteiner Latten. Doch der Ruhm vergangener Tage ist etwas verblichen. Kneissl richtet sich heute vor allem an die Liebhaber der Marke sowie deren Geschichte und ist heute anders als früher – leider – nur noch eine Nischenmarke. Lesen Sie dazu auch den Motorrad-Fingertipp – „erlaubt ist, was gefällt“

 

PS: Bei der Melodie handelte sich um die Melitta Café Werbung von 1994 mit dem Melitta Mann: „Melitta macht Kaffee zum Genuss“.

 

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