Credit Suisse Absturz trifft auch die Sportwelt
Der Absturz der Credit Suisse trifft auch einen empfindlichen Nerv der Sportwelt. Die untergegangene Bank unterstützt Veranstalter, Athleten und Verbände mit Millionensummen. Dazu zählen unter anderem der Schweizerischen Fussballverband, die Super League und Grossanlässe wie das White Turf St. Moritz. Nun stellt sich die Frage, ob sich die Veranstalter die Gelder der CS schon bald abschminken können. Lesen Sie das aktuelle Interview von Züri Today mit dem Marketing Experten Felix Murbach.
Verträge hätten weiterhin Gültigkeit
Geht es nach der Credit Suisse, bleibt vorerst alles beim Alten. «Wir werden unsere entsprechenden Engagements vorderhand unverändert weiterführen, teilt ein Mediensprecher auf Anfrage der Today-Zentralredaktion mit. Die Medienstelle des White Turf St. Moritz gibt an, dass dieses Statement auch für sie gelte. Ähnlich klingt es bei der Super League. Als Partnerin der Swiss Football League sowie Titelsponsorin und Namensgeberin der Super League sei die Credit Suisse Vertragspartnerin der Ringier Sports AG, schreibt Johann Walser, Mediensprecherin der Ringier AG. «Diese Verträge haben weiterhin Gültigkeit bis zum Meisterschaftsende der Credit Suisse Super League Saison 2024/25.» Sie gingen aktuell davon aus, diese Partnerschaft weiterzuführen. «Wir stehen mit der Credit Suisse hierzu in Kontakt.»
«Jede Firma hat gewisse Präferenzen»
Einen Knall beim Sponsoring erwartet auch Marketing Experte Felix Murbach in den nächsten Tagen nicht. «Die Übernahme der UBS ist ja noch sehr frisch und muss zuerst einmal von allen Akteuren verdaut werden», sagt er. Je nach Dauer und Engagement der Sponsoringverträge werde die UBS als neue Inhaberin vermutlich gewisse Sponsoringverträge, die immer noch auf die CS lauteten, überarbeiten.
«Ob die Sportverbände mittel- oder langfristig auch noch auf das Sponsoring zählen können, ist aus heutiger Sicht noch sehr offen», sagt Murbach. Auch, ob die UBS das Sponsoring-Engagement in diesem Sinne weiterführe, sei nicht selbstverständlich. «Jede Firma hat gewisse Präferenzen.»
So werde sich die UBS fragen, ob ein Sponsoring-Engagement zum Beispiel für die Fussball-Nationalmannschaft in ihre Strategie passe, sagt Murbach. «Auch hier ist die Ausgangslage, Stand heute, sehr offen: von Weiterführung der Sponsoring-Engagements bis zur Beendigung einzelner Kampagnen ist alles möglich.» Murbach rät den Verbänden, den Ball flach zu halten, gleichzeitig aber auch, je nach Entwicklung, die Fühler nach neuen Sponsoren auszustrecken.
Hier geht’s zum ganzen Interview, Züri Today, Bettina Zanni.