Die Frage nach dem Reputationsschaden

Im Interview mit dem Tagesanzeiger bespricht der Marketing Experte Felix Murbach die Thematik eines drohenden Reputationsverlustes und möglichen Massnahmen zur Vertrauensrückgewinnung.

Grosse Empörung

«Nie wieder betrete ich einen Läderach-Laden, nie wieder Läderach-Schoggi!» So oder so ähnlich lauten derzeit viele Lesermeinungen in den Kommentarspalten der Newsportale, nach dem Bekanntwerden der schweren Vorwürfe gegen Jürg Läderach. Und so beeilte sich das Unternehmen auch gleich, am Donnerstagabend eine Mail an Kundinnen und Kunden zu verschicken, in welchem unter anderem darauf hingewiesen wird, dass seit 2018 sein Sohn Johannes Läderach CEO ist, «und anschliessend wurden auch alle Anteile am Unternehmen auf die heutige Unternehmergeneration übertragen». Jürg Läderach selbst liess gegenüber SRF in einer eidesstattlichen Erklärung notariell festhalten, dass er «niemals Schülerinnen oder Schüler geschlagen oder anderweitig misshandelt habe». Er habe erst im Vorfeld der Untersuchung, die von der Schule gemacht wurde, davon erfahren. Läderach und die damaligen Verantwortlichen hätten sich schriftlich bei den Betroffenen entschuldigt. Für Läderach gilt die Unschuldsvermutung. 

Marke eng mit Familie verbunden

«Momentan ist die Empörung gross, doch in unserer schnelllebigen Zeit wird ein Skandal schnell durch den anderen abgelöst und ist dann wieder vergessen.» Felix Murbach

Murbach erinnert in diesem Kontext an den Fall der Modemarke Balenciaga, deren missglückte Werbekampagne, die Kinder mit erotischen Objekten in Verbindung brachte, Ende 2022 hohe Wellen schlug. «Heute ist das vergessen, und praktisch niemand mehr redet darüber.» Bei Läderach sei der Fall aber insofern etwas anders gelagert, als dass der Markenname eng mit der Familie verbunden sei. Die Enthüllungen über Jürg Läderach würden also automatisch mit dem Unternehmen assoziiert werden, egal ob jetzt eine andere Generation am Ruder sei. Deshalb könnte es durchaus sein, dass Kunden und Geschäftspartner vorerst auf Distanz gehen, so Murbach. «Es ist nun wichtig, dass Läderach proaktiv das Vertrauen bei den Kunden und Geschäftspartnern raschmöglichst wiederherstellt

Bilder: Schokolade Läderach, Christian Beutler 

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